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Karriereberater Hans Ulrich Gruber über KI im Bewerbungsprozess

Einige Unternehmen setzen heutzutage KI im Bewerbungsprozess ein. Was dies für Bewerberinnen und Bewerber bedeutet und wie sie am besten darauf reagieren, erklärt Karriereberater Hans Ulrich Gruber.

„Wann immer KI eingesetzt wird, gibt es klare Regeln“, sagt der Karriereberater Hans Ulrich Gruber, der mehrere Jahre auch als Top-Manager selbst Personalverantwortung hatte. Mit Menschen ist es möglich in den Dialog zu kommen. So könnten beispielsweise fehlende Informationen ergänzt werden oder Bewerberinnen und Bewerber hätten die Möglichkeit einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Dies sei bei einem Auswahlverfahren mit KI nicht möglich. „Deshalb ist es so wichtig, viele Informationen im Lebenslauf zu geben.“

Karriereberater Hans Ulrich Gruber rät: „Geben Sie so viele Informationen wie möglich“

„Setzen Sie sich auf den Stuhl dessen, der die Unterlagen liest und geben Sie ihm so viele Informationen wie möglich, damit er versteht, welches ist meine Erfahrung, wo komme ich her und welches sind meine Rollen und Erfolge gewesen“, rät Gruber. Die KI mache das gleiche wie ein Mensch nur schneller und ohne zu ermüden. Da sie nicht zwischen den Zeilen lesen könne, müssten die Informationen auf den ersten Blick verfügbar sein. „Ich empfehle immer, geben Sie Ihren Lebensweg an“, rät Gruber. Als VDI-Karriereberater und Headhunter erlebt er es häufig, dass Bewerberinnen und Bewerber über mehr Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen, als sie im Lebenslauf angeben. „Dann ergänzen wir dies häufig gemeinsam“, sagt er.

Ein weiterer Expertentipp: Zusätzlich auf soziale Netzwerke setzen

Auch in den sozialen Netzwerken rät Gruber dazu, den Lebenslauf vollständig auszufüllen. Als wichtigste Karrierenetzwerke nennt der Karriereberater Xing und LinkedIn. Zukünftige Arbeitgeber und Headhunter informieren sich in den sozialen Netzwerken über spannende Kandidatinnen und Kandidaten. Mit einem ansprechenden und vollständigen Profil punkten Menschen, die offen für neue, vielversprechende Jobangebote sind.

KI für Bewerbungsschreiben noch nicht an der Tagesordnung

Auf Kandidatenseite verzichten die meisten derzeit noch auf den Einsatz von KI beim Erstellen von Bewerbungen. Aktuell gebe es auch bei den Unternehmen in der Regel noch keine KI, welche die Bewerbungen nach dem Einsatz von KI bei der Erstellung filtert, erklärt Gruber. Sinnvoll könnte er sich den Einsatz von KI höchstens in Form von Checklisten vorstellen, damit die Bewerberinnen und Bewerber nicht vergessen, wichtige Skills anzugeben.

Das gesamte Interview als Video: