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Zeit für einen (Job-)Wechsel? – Personalberater Hans Ulrich Gruber gibt Karrieretipps

In Deutschland wechseln Menschen die Stelle seltener und tendenziell eher zu spät. In seinem Expertenbeitrag beschreibt Hans Ulrich Gruber drei Gründe, die für einen Jobwechsel sprechen.

Viele Menschen googeln regelmäßig Stellenausschreibungen, sehen Verbesserungspotential am eigenen Arbeitsplatz oder denken: In dieser anderen Firma würde ich auch gerne arbeiten. Doch wann ist es Zeit, sich zu bewegen und aktiv nach einer neuen Stelle zu suchen? Es gibt einige Anzeichen dafür, dass der Zeitpunkt gekommen ist, weiß Personalberater und Headhunter Hans Ulrich Gruber, der regelmäßig – unter anderem auch als VDI-Karriereberater – Kandidatinnen und Kandidaten bei der Entscheidungsfindung unterstützt und sie bei den weiteren Schritten begleitet. In diesem Beitrag berichtet er aus seiner täglichen Praxis:

»Wie häufig Menschen in ihrem Leben den Job wechseln, hat viel mit der Kultur des Landes und ihrem eigenen Umfeld zu tun. Wenn in Indien eine Person alle zwei Jahre den Job wechselt, steht das für Erfolg und gehört quasi zum guten Ton. Deutsche Mittelständler schätzen hingegen längere Betriebszugehörigkeiten. Und tatsächlich machen es sich die meisten Menschen hierzulande nicht leicht. Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass sie tendenziell eher zu spät als zu früh wechseln. Oft ärgern sie sich später darüber, diesen Schritt nicht früher gegangen zu sein. In diesem Beitrag nenne ich Ihnen drei wesentliche Gründe, die für einen Jobwechsel sprechen:

  1. Wenn die Arbeit dauerhaft belastet
  2. Die Menschen machen den Unterschied: Macht es mir Freude mit meinem Team zu arbeiten?
  3. Wenn die Entwicklungsperspektiven im Unternehmen fehlen

1. Wenn die Arbeit dauerhaft belastet

Der nächste Karriereschritt, besseres Gehalt, ein bevorstehender Umzug: Es gibt verschiedene Gründe, sich nach einer neuen Herausforderung umzusehen. Ein sehr wichtiger Grund ist, dass die Arbeit dauerhaft belastet. Wenn man die Arbeit im Kopf mit nach Hause nimmt oder häufig über einen längeren Zeitraum nachts deswegen nicht schlafen kann, dann ist es Zeit für einen Wechsel. Denn eine dauerhafte Belastung kann körperlich krank machen. Oder andersherum: Warum sich nicht nach einem Job umsehen, bei dem die Arbeit wieder Freude macht?

2. Die Menschen machen den Unterschied: Macht es mir Freude mit meinem Team zu arbeiten?

In der Regel ist es der Klassiker: Der Mensch heuert bei einer Firma an und kündigt seinem Chef. Die Führungskräfte und das Team haben einen großen Anteil daran, wenn jemand darüber nachdenkt, das Unternehmen zu verlassen. Bei jedem neuen Job ist es daher wichtig zu wissen:

  • Wie arbeiten die Teams zusammen?
  • Welche Werkzeuge und Rollenverteilungen gibt es?
  • Und wer unterstützt mich?

Am Ende und im Kern geht es letztlich nur um eine Frage: Macht es mir Freude hier in diesem Team zu arbeiten?

Kann ich diese Frage nur mit einem „Nein“ beantworten, ergibt es Sinn, sich nach einem neuen Team umzusehen. Denn es geht in der Praxis mehr um Motivationsfaktoren und nicht so sehr um Hygienefaktoren wie das Büro oder das Gehalt. Deshalb ist es auch so entscheidend, den direkten Vorgesetzten kennenzulernen, bevor man einen Vertrag unterschreibt. Und am besten auch seine zukünftigen Kolleginnen und Kollegen.

3. Wenn die Entwicklungsperspektiven im Unternehmen fehlen

Häufig fehlt die Perspektive und es haben sich viele Themen angesammelt, die irgendwann zu dem Gefühl führen: Jetzt reicht es! Trotz aller Loyalität sollte man nicht zu den letzten gehören, die von Bord gehen. Wenn es sich beim bisherigen Arbeitgeber um eine Sackgasse handelt und es dort keine Zukunftsperspektive gibt, ist es sinnvoll, die Pferde zu wechseln. Zum Beispiel wenn falsche Produkte oder eine mangelnde technologische Entwicklung die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells in Zweifel stellen. Oder der Wettbewerber einfach besser aufgestellt ist. Natürlich auch, wenn es für einen selbst keine Entwicklungsperspektiven im Unternehmen gibt.«

Weitere Informationen für Kandidatinnen und Kandidaten sowie auch aktuelle Stellenangebote gibt es auf meiner Internetseite.
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